Interview mit Peter Stucki, Kandidat Gemeindepräsidium

Wie hast du die zu Ende gehende Legislatur im Gemeinderat erlebt?

Die Arbeit im Gemeinderat ist intensiv und sehr bereichernd. Die schwierige finanzielle Lage zu Beginn war für alle enorm belastend. Die Zusammenarbeit mit den andern Gemeinderäten verlief in der Regel sehr konstruktiv. Es hat sich gezeigt, dass die Anliegen aus dem sozialen Bereich einen schweren Stand haben. Geschäfte, wo Geld für Strassen gebraucht wird, werden in der Regel viel weniger hinterfragt, als wenn in Menschen investiert werden soll.

Wo konntest du trotz den schwierigen finanziellen Verhältnissen Erfolge verbuchen?

Spontan kommen mir drei Dinge in den Sinn. Dank der zusätzlichen subventionierten Kita-Plätze konnte einerseits an der Bernstrasse eine neue Gruppe der Kita Sunneschin eröffnet werden, andererseits war es möglich die massive Zunahme an Betreuungsstunden beim Tagesselternverein aufzufangen. Ganz besonders freue ich mich, dass in diesem Herbst in der Allmend eine neue Kita eröffnet wird.

Nach dem Weggang der Altersbeauftragten konnte mit dem Seniorenverein ein Leistungsvertrag abgeschlossen werden. Dieser ermöglicht den Seniorinnen und Senioren ihre Fähigkeiten und ihr Wissen noch stärker zum Wohl der Gemeinde einbringen können. Die Zusammenarbeit mit dem Vorstand des Seniorenvereins hat sich höchst erfreulich entwickelt.

Eine besonderer Aufsteller war die Eröffnung des «Tischlein deck dich» im Pfadiheim. Es brauchte einen langen Atem und viel Überzeugungskraft, bis eine Lösung zur Übernahme der Nebenkosten gefunden wurde.

Gab es auch Niederlagen?

Besonders getroffen hat mich, dass die Koordinationsstelle für die Freiwilligen in der Flüchtlingsarbeit nicht geschaffen wurde. Ich bin immer noch der Meinung, dass dies eine Aufgabe der Gemeinde gewesen wäre.

Gerne hätte ich auch mehr Ressourcen in der Frühförderung eingesetzt. Ich bin überzeugt, dass sich diese Investitionen lohnen würden. Sparen heisst für mich, die knappen finanziellen Mittel möglichst gewinnbringend zu verwenden. Hier würde dies eindeutig zutreffen.

Warum willst du Gemeindepräsident werden?

In den letzten Jahren habe ich gesehen, dass es möglich ist, in der Gemeinde Dinge in Bewegung zu bringen und zu verändern. Ich möchte meine Zeit und meine Fähigkeiten ungeteilt zum Wohl der Gemeinde einsetzen. Ich werde mich dafür engagieren, dass sich die Gemeinde positiv weiterentwickelt.

Warum bist du die richtige Person für diese Aufgabe?

In meiner bisherigen politischen Tätigkeit (Stadtrat in Bern, GGR und Gemeinderat) konnte ich viele wertvolle Erfahrungen sammeln. Als Vertreter einer kleinen Partei ist immer wieder Durchsetzungsvermögen gefragt, um ans Ziel zu kommen. Meine Erfolge beweisen, dass ich dieses habe.

Für mich steht das Wohl des Menschen stets im Vordergrund.

Ich bin keiner grossen Partei, keinem Gewerbe und keiner Kirche verpflichtet, darum bin ich frei, mich für das Wohl der Bevölkerung einzusetzen.

Was kann die Bevölkerung von dir erwarten, wenn du gewählt wirst?

Wunder werde ich keine vollbringen können. Dazu fehlt mir ein Zauberstab. Ich werde mich dafür engagieren, dass in den nächsten Jahren genügend hindernisfreier Wohnraum geschaffen wird, ohne neues Land einzuzonen. Aus meiner Sicht muss dringend die Verkehrssicherheit vor allem auf der Bernstrasse und der Oberdorfstrasse verbessert werden. Weiterhin werde ich mich für die ökologischen Anliegen gerade bei der Überarbeitung des Baureglements, für einen guten öffentlichen Verkehr und für gesunde Finanzen einsetzen. Die Anliegen der Bevölkerung aus dem Allmendquartier müssen wir noch ernster nehmen. Ich will den Menschen eine Stimme geben, die in der Vergangenheit zu wenig gehört wurden, seien es die Kinder, die Familien oder die älteren Menschen.