Requiem für B. heisst das von Bruno Arn initiierte Werk, welches in den letzten Tagen in der Kirche Buchsi aufgeführt wurde. Mit dem Werk verabschieden sich die Künstler vom alten Dorf der Bauern und Handwerker, welches sich in eine Agglomerationsgemeinde verwandelt hat.
Buchsi hat baulich eine massive Veränderung hinter sich, lange nicht immer in positivem Sinne. In der Politik feiert aber das alte Buchsi regelmässig Urständ. So auch anlässlich der Diskussion um den Weiterbetrieb der Schiessanlage Bärenried anlässlich der GGR Sitzung vom 22. August 2019. Obwohl der GR einmal mehr eine wichtige Vorlage erst im letzten Augenblick in den GGR brachte und obwohl das Geschäft alles andere als optimal vorbereitet war, blieb die Opposition gegen dieses Vorgehen beschränkt. Ein Antrag der FDP, das Geschäft in Teilen an den GR zurückzuweisen, fand nur bei der FDP und der GFL klare Unterstützung.
Der Schiessstand Bärenried passt in keiner Weise mehr zur Agglomerationsgemeinde Münchenbuchsee mit mehr als 10’000 Einwohnern. Er ist zu nah am Siedlungsgebiet und deckt regelmässig ein wichtiges Naherholungsgebiet mit Lärm und Begehungsverboten ein. Aber sogar Fraktionen, die landläufig als progressiv und armeekritisch bekannt sind, standen mit klarer Mehrheit stramm hinter den Schützenvereinen. Der Versuch der GFL, wenigstens die Schützenvereine gegenüber anderen Dorfvereinen nicht massiv zu bevorteilen, scheiterte grossmehrheitlich. In der Schlussabstimmung wurde der Weiterbetrieb ausser von der GFL nur noch von einem GGR Mitglied abgelehnt.
Das alte Buchsi mag gesellschaftlich verschwunden sein und ist baulich nur noch eine Erinnerung an alte Zeiten. Die Politik von GR und GGR bleibt unverdrossen in dieser Zeit stecken. Es bringt aber nichts, sich darüber zu beklagen. Gefragt ist mehr Engagement von Einwohnern des neuen Buchsi, damit sich daran etwas ändert. Die GFL ist überzeugt, dass die Stimmung im GGR in keiner Weise die Meinungsverhältnisse in der Bevölkerung widerspiegelt. Es ist zu hoffen, dass das fortschrittliche Buchsi in Zukunft Parteien und Parlamentarier wählt, die nicht nur dem Namen nach, sondern auch in ihrem Denken im neuen Buchsi angekommen sind. Dies, ohne das alte Buchsi zu verleugnen, denn zu dessen (baulicher) Erbschaft müssen wir Sorge tragen!
Luzi Bergamin, GFL-Fraktion