Innere Verdichtung: wohin mit mehr Autos?

In vielen Quartieren ist das Parkieren bereits heute prekär. Ein Grund dafür ist, dass viele Haushalte über mehrere Autos verfügen. Wie viel versiegelte Abstell- und Manövrierfläche wird wohl dafür in einem Quartier benötigt? Um dies zu erfahren, hat die GFL die für Autos reservierten Abstellplätze in drei Quartieren parzellenweise erhoben (Bericht dazu siehe www.gfl-buchsi.ch). Im Einfamilienhausquartier (EFH, Wydenwg/Eschenweg) hat eine Wohnung durchschnittlich 3,48 Autoabstellplätze, im Mehrfamilienhausquartier (MFH, Weierweg/Erlenweg) sind es 1,93 und im Hochhausquartier (HH, Hübeli/ Meisenweg) 1,31 Abstellplätze pro Wohnung. Wenn man bedenkt, dass es in diesen Quartieren auch autofreie Haushalte gibt, dürfte dieser Wert v.a. für MFH und HH noch höher liegen.

In der Tabelle sind weitere Ergebnisse zusammengestellt. Interessant ist, dass im EFH und MFH 70% aller Abstellplätze oberirdisch sind und auch zusätzliche Abstellplätze oberirdisch angelegt werden. Im HH-Quartier mit Tiefgaragen sind nur 30% der Abstellplätze oberirdisch. Die oberirdisch für Autos reservierten Abstellplätze nehmen in den Quartieren beträchtliche Flächen ein: im EFH sind es 912 m2 (je 12 m2 pro Abstellplatz), im MFH 4068 m2 und im HH 1620 m2. Würde man im Zuge der Verdichtung die Hälfte davon unterirdisch oder in einem Parkhaus anlegen und die freie Fläche zonenkonform überbauen, könnten im EFH-Quartier rund 10 Wohnungen (à 100m2), im MFH rund 60 und im HH rund 30 Wohnungen neu erstellt werden.

Doch vermutlich wird eher das Gegenteil der Fall sein: Bei innerer Verdichtung, d.h. mehr Wohnungen, werden zusätzliche Abstellplätze in heutigen Grünflächen geschaffen, was aber nicht im Interesse der Wohnqualität sein kann. Die GFL fordert daher, dass mit der inneren Verdichtung in den Quartieren Standorte mit Leihfahrzeugen (Carsharing, Leihvelos, Cargo-velos) eingerichtet werden, so dass auch autofreie Mobilität attraktiv ist.