Lichtverschmutzung: die Gemeinde ist noch kein Vorbild

Lichtverschmutzung, also unnötige, übermässige oder falsch installierte Beleuchtung, ist in verschiedenster Hinsicht unsinnig. Es ist eine Energieverschwendung, sie irritiert Tiere (z.B. Zugvögel), ist mitverantwortlich für das Massensterben von Insekten und stört den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus der Menschen, was gravierende gesundheitliche Probleme zur Folge haben kann. Die Lichtverschmutzung hat bei uns ein dramatisches Ausmass angenommen, die Gegenmassnahmen bleiben zaghaft. Zu oft wird im Namen von Sicherheit und Komfort eine übertriebene Beleuchtung öffentlicher und privater Orte akzeptiert, obwohl eine zu starke Beleuchtung unangenehm ist und keine Sicherheit bringt. Auch Werbeträger (teils noch mit Wechselfarben und blinkend) suchen oft mitten in der Nacht die Aufmerksamkeit eines nicht-vorhandenen Publikums.

Die Gemeinde schafft mit der Umstellung der Strassenbeleuchtung auf dimmbare LED die Voraussetzung, damit wenigstens in diesem Bereich die Lichtverschmutzung reduziert werden kann. Allerdings muss das Instrument auch konsequent angewendet werden, d.h. die Beleuchtung nicht genutzter Strassenzüge nachts verringert und unnötige Beleuchtungen ganz weglassen werden. Bei der Beleuchtung von Sportanlagen liegt aber noch vieles im Argen. Drei Beispiele:

  1. Die Beleuchtung des Fussballplatzes beim Paul-Klee-Schulhaus strahlt fast überall hin, nur ein kleiner Teil des Lichtes landet auf dem Sportplatz. Da die Strahler so moniert sind, dass das Licht fast horizontal abgestrahlt wird (siehe Bild rechts), wird sogar die Saalanlage (!) direkt beleuchtet.
  2. Die Beleuchtung des Eisfeldes im Hirzenfeld erhellt nicht nur die Eisfläche, sondern strahlt auch den gesamten angrenzenden Waldrand direkt an. Gerade Waldränder sind aber auch gegenüber künstlichem Licht besonders empfindliche Ökosysteme.
  3. Von den Fussballplätzen beim Hirzenfeld führt die Beleuchtung über direktes und gestreutes Licht zu einer Aufhellung des gesamten angrenzenden Landwirtschaftslandes. Die Fassade der Saalanlage wird direkt angestrahlt, was wohl kaum der Zweck dieser Lampen sein kann.

Nach der Strassenbeleuchtung muss die Gemeinde auch weitere Quellen der Lichtverschmutzung konsequent angehen. Sie sollte hier eine Vorbildrolle einnehmen, damit sie auch gegenüber Privaten glaubwürdig gegen die vielerorts vorhandenen, unnötigen Lichtquellen vorgehen kann.