Motion: Zusätzliche Betreuungsplätze in Kindertagesstätten

Antrag:

Der Gemeinderat wird beauftragt, per Sommer 2015 bei der Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern (GEF) ein Gesuch für mindestens 18 zusätzliche lastenausgleichsberechtigte Kindertagesstätten-Plätze zu stellen.

Begründung:
Momentan verfügt die Gemeinde Münchenbuchsee über insgesamt 26 subventionierte Vollzeit-Betreuungsplätze in professionellen Kindertagesstätten. 24 Plätze davon befinden sich in der Kindertagesstätte Läbihus an der Mühlestrasse 39 und 2 in der Kindertagesstätte Sunneschyn Lätti. Mit beiden Institutionen besteht ein Leistungsvertrag.

Insgesamt werden in der KITA Läbihus gegenwärtig in den 24 Vollzeit-Betreuungsplätze ca. 70 Kinder im Alter von drei Monaten bis und mit Kindergarten betreut. Zurzeit befinden sich ebenso viele Kinder, nämlich 80, alle aus Münchenbuchsee, auf der Warteliste der KITA Läbihus (Stand 1. Dezember 2014). Auch in Lätti besteht eine Warteliste. Damit mehr Eltern aus Münchenbuchsee die Möglichkeit eines Platzes in einer professionell geführten Kindertagesstätte haben, soll der Gemeinderat bei der GEF des Kantons Bern ein Gesuch für mindestens 18 zusätzliche lastenausgleichsberechtigte KITA-Plätze einreichen. Die jährlich wiederkehrenden Kosten für die zusätzlichen KITA-Plätze betragen ca. Fr. 30‘000.

Eine im Jahr 2001 vom Sozialdepartement der Stadt Zürich in Auftrag gegebene Studie evaluierte den volkwirtschaftlichen Nutzen von Kindertagesstätten. Die Studie wurde vom Büro für arbeits- und sozialpolitische Studien, BASS, durchgeführt und vom Sozialdepartement der Stadt Zürich in einer Kurzfassung publiziert (Karin Müller Kucera und Tobias Bauer: Kindertagesstätten zahlen sich aus. Edition Sozialpolitik Nr. 5a, 2001, Zürich. http://www.buerobass.ch/pdf/2001/Kindertagesst.pdf).

Die Studie belegt, dass pro Franken, den die öffentliche Hand in diesem Bereich investiert, ein volkswirtschaftlicher Nutzen von mindestens 3 Franken resultiert. Auch aus finanzpolitischer Sicht rechnet sich die Investition: Pro ausgegebenen Franken fliessen durch zusätzliche Steuereinnahmen und verminderte Sozialausgaben 1.6 Franken an den Staat zurück.

Die Gemeinde Münchenbuchsee könnte in erster Linie durch erhöhte Steuereinnahmen profitieren. Dank der familienergänzenden Betreuung könnten mehr Eltern zusätzliche Erwerbsarbeit leisten, was zu mehr Einkommen und damit zu neuem Steueraufkommen führt. Zusätzliche KITA-Plätze erhöhen die Attraktivität von Münchenbuchsee als Wohngemeinde. Gibt es mehr KITA-Betreuungsplätze, bedingt dies auch mehr Angestellte und somit mehr Arbeitsplätze in Münchenbuchsee. Auch dieser Effekt könnte mehr Einnahmen generieren.

GFL Fraktion, Edith Bucheli Waber